Als mir nach dem Aufstehen eine Liste bestimmter Pflichten einfiel, hatte ich einen kurzen Anfall schlechter Laune. Abhilfe hat Mit-reflectie Daniel geschaffen, der heute mit einem Artikel in der taz ist (in Verbindung mit dem leidigen Thema Praktikum): „Fuck you im Flüsterton“. Ein ganz aussagekräftiges Bild eines Teils „unserer“ Generation, nämlich des Teils, der jeden Tag einen kleinen Kampf kämpft.
Was er gut auf den Punkt bringt: „Wir“ (eben dieser Teil einer Generation, der voller Zweifel ist an der eigenen Lebensform und den Lebensformen, die allen hier so zur Auswahl gestellt sind) haben 1000 Fragen z.B. an Lebens- und Arbeitsformen, die eh schon viele nicht verstehen. Wie sehr „wir“ uns für Jobs verbiegen wollen, ist eine prominente davon. Dass „wir“ uns so viele Fragen stellen, ist aber nicht das Problem. Das Problem ist, dass „die anderen“ (die sich diese Frage nicht stellen) eindeutige Antworten von „uns“ verlangen.
Was mir noch nicht ganz klar ist: der Vergleich mit der Mauswurf-Tätigkeit. Ich zitiere:
„Wir“ bewegen uns unterm Radar, beharrlich grabend: mit unseren ruhigen Stimmen, unseren unscheinbaren Worten und unseren unaufgeregten Bewegungen. Mit unseren Seitenscheiteln, Flip-Flops und Laptops.“ Schließt sich die Frage an, was Maulwürfe bewirken können. Maulwurfshügel bringen niemanden zum Stolpern, sie werden im Gegenteil einfach plattgetreten. Und doch sind sie ärgerliche Flecken auf dem hübschen Rasen, da wächst so schnell kein Gras drüber, und weitere sind vorprogrammiert, ohne dass genau vorherzusehen ist, wo. Das Bild stören. Es merkt bloß niemand, warum.
Update: Da ist der Link zum Artikel: http://www.taz.de/index.php?id=digitaz-artikel&ressort=do&dig=2007/08/18….